Die Geschichte der Personenbeförderung zu Wasser, in der Luft und auf der Schiene ist reich an kuriosen, aus heutiger Sicht abwegig erscheinenden Entwicklungen: Zu diesen darf sicher auch der Flugbahnwagen von Franz Kruckenberg gezählt werden, der aufgrund seiner formalen Ähnlichkeiten zu den Luftschiffen des Grafen Zeppelin als „Schienenzeppelin“ in die Eisenbahngeschichte einging. Obgleich von diesem ungewöhnlichen Schienenfahrzeug, das durch die Schubkraft eines am Wagenende angebrachten Propellers angetrieben wurde, lediglich ein Prototyp gebaut wurde und dieser Anfang der 30er Jahre nur wenige Testfahrten absolvierte, ist der Schienenzeppelin bei allen Eisenbahnfreunden dieser Welt unvergessen und besetzt einen festen Platz im Olymp denkwürdiger Technik-Exponate. Übersehen wird dabei gerne, dass Kruckenberg mit seinem Forschen und Wirken nicht nur eine spleenige Randnotiz hinterlassen hat, sondern weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung moderner Schnelltriebwagen hatte.
Kategorie: Ingenieure
Raus aus den Federn: die Weiterentwicklung des Weckers
Was waren das früher, vor Erfindung des Weckers, doch für schöne Zeiten! Man ließ sich vom Gesang der Vögel oder vom Läuten der Kirchenglocken wecken, von den ins Schlafgemach fallenden Sonnenstrahlen wachkitzeln, oder man stand gar nicht auf. Doch die Hektik der modernen Zeit brachte dann die unselige Erfindung der lärmenden Uhr mit sich, wobei als Geburtsstunde des unbeliebten Nachttisch-Requisits das Jahr 1787 gilt und als sein Schöpfer Levi Hutchins aus Concord, New Hampshire, USA. Sehr ausgereift war dieser erste Wecker noch nicht, insbesondere ließ sich die Weckzeit nicht verstellen, und da Hutchins extremer Frühaufsteher war, hatte er seine neuartige Weckmaschine mitleidlos auf 4 Uhr morgens verdrahtet. Dieses „Entweder mitten in der Nacht oder gar nicht“-Prinzip stand einem nachhaltigen Erfolg seiner Erfindung verständlicherweise im Weg, und so begann der Siegeszug des Weckers in den Schlafstuben der Welt erst 1847, als der Franzose Antoine Redier ein mechanisches Modell mit verstellbarer Weckzeit vorstellte. Als Dankeschön erinnert heute noch der englische Ausdruck „Clock“ an das französische „cloche“ für „Glocke“. 1876 ließ sich der Tüftler Seth E Thomas einen aufziehbaren Wecker patentieren.
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Albrecht Graf Goertz
Albrecht Graf Goertz – Autokenner denken bei diesem Namen sofort an den BMW 507, jenen unvergleichlich elegant gezeichneten Sportwagen von 1955, der den Durchbruch markierte für den am 27. Oktober 2006 verstorbenen Designer. Doch tatsächlich hat Albrecht Graf von Schlitz gen. von Goertz, wie er mit vollem Namen hieß, seine Handschrift in vielen Produkten des täglichen Lebens hinterlassen, auch wenn seine große Leidenschaft stets dem Automobil galt. Geboren wurde Albrecht Graf Goertz als zweiter Sohn eines alten deutschen Adelsgeschlechts am 12. Januar 1914 im niedersächsischen Brunkensen; auf dem dortigen Familiengut erlebte er zusammen mit seinen zwei Geschwistern eine behütete Kindheit. Schon als Sechsjähriger entflammte seine Autobegeisterung und er begann, diese zu zeichnen – einige dieser frühen „Entwürfe“, die bereits großes Talent verraten, sind heute noch erhalten. Allerdings war dies nicht die Karriere, die seine Eltern für ihn angestrebt hatten, und so begann er, nachdem er als 18-Jähriger die Schule kurz vor dem Abitur abgebrochen hatte, zunächst eine Lehre bei der Deutschen Bank in Frankfurt, die er später in London bei der Privatbank Helbert Wagg & Company fortsetzte.
Sounds of Science
Ein Magnetrührer, so erfahren wir auf den Seiten des Kölner Wissenschaftsportals wissensdurst-koeln.de, mischt Proben mit Hilfe eines magnetischen Feldes. Aber wie hört sich so ein Gerät an? Für eine vermutlich eher nerdige Zielgruppe, die dem Teenie-Alter und damit den Fängen der legalen Klingeltonmafia entwachsen ist und dennoch den besonderen Kick fürs eigene Mobiltelefon sucht, bietet die Kölner Wissenschaftsrunde, die „das wissenschaftliche Potential der Stadt für die Bürgerinnen und Bürger hörbar sichtbar machen“ will, Klingeltöne der besonderen Art an.
Julius Kröhl - U-Boot-Pionier
Ich mag ja Verlierer. Und als einen solchen muss man wohl auch Julius Kröhl bezeichnen. Kröhl war ein deutscher Ingenieur des 19. Jahrhunderts, der in die USA emigrierte und 1861 den Nordstaaten, die sich zwischen 1861 und 1865 im Sezessionskrieg mit den Südstaaten befanden, sein U-Boot anbot, 12 Meter lang und zigarrenförmig.
Carl Benz
Der Name von Carl Friedrich Benz (1844 - 1929) ist untrennbar verknüpft mit der Erfindung des Automobils, aber auch untrennbar verknüpft mit Nicolaus August Otto, dem Erfinder des Viertaktmotors. Bereits 1872 gründete Benz seine erste Fabrik „Carl Benz, Mannheim, Eisengießerei und mechanische Werkstätte“. Nach wirtschaftlich sehr schwierigen Jahren konzentrierte er sich ab ca. 1877 auf die Konstruktion von Motoren. Da der Viertaktmotor von Otto patentrechtlich geschützt war, setzte er auf den Zweitakt-Gasmotor und fand in Max Rose und Friedrich Wilhelm Eßlinger bald geeignete Partner: 1883 war die Geburtsstunde der offenen Handelsgesellschaft „Benz & Co., Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim“, die zunächst vor allem stationär eingesetzte Motoren baute. Doch die Idee des Automobils faszinierte Carl Benz mehr und mehr: Zunächst entwickelte er eine neuartige elektrische Induktionszündung, die auch heute noch die Grundlage für moderne Zündungssysteme bildet.
Gottlieb Daimler
Gottlieb Wilhelm Daimler (1834 - 1900) stammte aus Schorndorf, wo sein Vater eine kleine Bäckerei führte. Nach einer Lehre als Büchsenmacher erlernte er den Maschinenbau, anfangs als einfacher Fabrikarbeiter, später am Polytechnikum in Stuttgart. Die Lehrjahre führten Daimler häufig ins Ausland, nach Paris, nach London, Manchester und Leeds. Zwei Ereignisse und Begegnungen sollten dann die Geschichte des Automobils prägen: 1865 lernte er den hoch begabten Ingenieur Wilhelm Maybach kennen, mit dem ihn in den nächsten Jahren eine lange Freundschaft und eine fruchtbare technische Zusammenarbeit verbinden sollte, und 1867 besuchte er die Weltausstellung in Paris, auf der auch der preisgekrönte Motor von Nicolaus August Otto zu bewundern war.
Rudolf Diesel
Rudolf Christian Karl Diesel, am 18. März 1858 in Paris als zweites Kind des gelernten Buchbinders Theodor Diesel und seiner Frau Elise geboren, entwickelte schon früh sein großes technisches Talent: Bereits als 12-Jähriger erhielt er eine Bronzemedaille für hervorragende Leistungen von der „Société Pour L´Instruction Elémentaire“. 1872, mit 14 Jahren, fasste er den Entschluss, Ingenieur zu werden, und 1880 schließt er sein Examen am Polytechnikum in München mit der besten Leistung seit Bestehen der Anstalt ab. Er tritt im gleichen Jahr als Volontär in der Lindeschen Eisfabrik in Paris ein und wird dort schon ein Jahr später Direktor. Am 24. September 1881 erhält Diesel sein erstes Patent auf ein Verfahren zur Herstellung von Klareis in Flaschen.
Henry Ford
Henry Ford wurde als Sohn einer irischen Einwandererfamilie am 30. Juli 1863 in Dearborn bei Detroit geboren. Bereits in jungen Jahren begeisterte er sich für technische Zusammenhänge: Nach eigener Aussage das wichtigste Ereignis in seiner Kindheit war die Begegnung mit einer primitiven fahrbaren Dampfmaschine, die für den Antrieb von Dreschmaschinen und Sägemühlen verwendet wurde. Mit 17 Jahren begann Henry Ford eine Uhrmacherlehre, danach arbeitete er zunächst als Sachverständiger für Dampfmaschinen und Lokomotiven. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit der Weiterentwicklung des Otto-Motors. 1886 heiratete Ford Clara Bryant und zog mit ihr bald nach Detroit, wo er 1892 sein erstes Benzinauto vorstellte, welches allerdings noch weit von jeder Alltagstauglichkeit entfernt war. 1899 gründete er gemeinsam mit anderen die „Detroit-Automobil-Gesellschaft“, der jedoch kein Erfolg beschieden war. Im Juni 1903 folgte die Gründung der Ford Motor Company.
Sir Alec Issigonis
Mit der Konzeption des Mini, der sich von 1959 bis heute weit über 5 Millionen Mal verkauft hat, begründete Sir Alec Issigonis das Prinzip, nach dem noch heute fast alle Kleinwagen gebaut werden: Quer eingebauter Frontmotor mit Frontantrieb und eine bei kleinsten Außenabmessungen optimale Platzausnutzung der Fahrgastzelle. Alexander Arnold Constantine Issigonis, so sein voller Name, wurde am 18.02.1906 als Sohn eines Exilgriechen und seiner bayerischen Gattin geboren. Nach einer Kindheit in der Türkei besuchte er das Battersea Polytechnikum in London, allerdings ohne den Abschluss zu schaffen. Nach autodidaktischen Studien in Europa tat er sich in London mit dem Konstrukteur Edward Gillet zusammen, um ein Automatikgetriebe zu entwickeln - gleichzeitig arbeitete er zusammen mit seinem Freund George Dowson an einem leichtgewichtigem Sportwagen, der 1938 vorgestellt wurde.
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