Ein Magnetrührer, so erfahren wir auf den Seiten des Kölner Wissenschaftsportals wissensdurst-koeln.de, mischt Proben mit Hilfe eines magnetischen Feldes. Aber wie hört sich so ein Gerät an? Für eine vermutlich eher nerdige Zielgruppe, die dem Teenie-Alter und damit den Fängen der legalen Klingeltonmafia entwachsen ist und dennoch den besonderen Kick fürs eigene Mobiltelefon sucht, bietet die Kölner Wissenschaftsrunde, die „das wissenschaftliche Potential der Stadt für die Bürgerinnen und Bürger hörbar sichtbar machen“ will, Klingeltöne der besonderen Art an.
Nun denn: Die Sounds of Science (Volume 1) starten eher schrill mit dem dissonanten Pfeifen und Krächzen eines Photometers, das ist ein Gerät, mit dem man die optische Dichte von Flüssigkeiten misst. So ähnlich stellt man sich den todbringenden Impuls in Stephen Kings „Puls“ vor. Versöhnlicher sind da schon die satten Plopps und Klacks der Autotüren-Klangcollage, die aus einer Studie zum Geräuschverhalten von – naja, eben – Autotüren stammt und in ihrer rhythmischen Eindringlichkeit an frühe Stücke von Kraftwerk gemahnt.
Der eingangs erwähnte Magnetrührer hat mit seinem eindringlichen Rappeln noch am ehesten Ähnlichkeit mit einem herkömmlichen Klingelton, während der Absauger sehr spacig einherkommt und ohne Weiteres in einem alten Science-Fiction-Film etwa das Vorbeizischen feindlicher Raumschiffe vertonen könnte (die durch die Abwesenheit einer Atmosphäre bedingte Lautlosigkeit des Alls einmal beiseite gelassen).
Traktor des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung
Höhepunkt der Sammlung ist aber zweifellos der Traktor des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung, der wohl eigens für dieses MP3-Projekt angelassen wurde und hier etwa 20 Sekunden im Leerlauf knattern darf, bevor er röchelnd erstirbt. Insgesamt Sounds, die die Arbitrarität der uns umgebenden akustischen Signale in neue Dimensionen führen.
Links:
www.wissensdurst-koeln.de – das Kölner Wissenschaftsportal
Kölner Wissenschaftsrunde - Sounds of Science