Die Geschichte der Entwicklung des Mini ist selbst schon Legende: 1957 traf sich Sir Alec Issigonis, damals Chefentwickler beim britischen Automobilkonzern BMC, regelmäßig zum Ideenaustausch in einem kleinen Restaurant. So kommt es, dass die ersten Konstruktionszeichnungen des Mini auf Servietten, Speisekarten und sogar Tischdecken überliefert sind. Mit seinem querstehenden Motor, dem Frontantrieb und den kurzen Karosserie-Überhängen nahm der Austin Seven, wie zuerst seine offizielle Bezeichnung war, das „Rezept“ für moderne Kleinwagen um Jahrzehnte vorweg.
Die Luxusvariante des Mini: Wolseley Hornet Mk II.
1959 liefen die ersten Minis vom Band, mit einer mehr als schlichten Serienausstattung - selbst eine Heizung gab es nur gegen Aufpreis. Dennoch hatte der Mini, der ab 1962 auch offiziell so heißen durfte, schnell großen Erfolg, und es gab ihn in zahreichen Varianten: Als Pickup und als Kombi, und unter den Namen Wolseley Hornet sowie Riley Elf fuhr er zeitweise auch in einer Stufenheckversion vor.
Sicher die spektakulärste und legendärste Variante ist natürlich der Mini Cooper: Die erste von John Cooper entwickelte Sportversion erschien bereits 1961 und fuhr mit beachtlichen 55 PS (Serie: 34,5 PS) vor. Es folgte der Cooper S mit 68 PS, der bald bei Rennen und Rallyes Furore machen sollte: bis hin zum dreimaligen Sieg auf der Rallye Monte Carlo. Der Cooper wurde bis 1971 gebaut (in Italien als Mini Innocenti Cooper bis 1975) und erlebte erst 1991 wieder unter Rover sein Comeback - im gleichen Jahr übrigens, in dem das erste „offizielle“ Mini Cabrio vorgestellt wurde. Noch heute wird der Mini Cooper in der charakteristischen Lackierung Rot/Weiß mit Rallye-Streifen ausgeliefert.
Dem Mini Clubman war kein großer Erfolg beschieden.
Natürlich wurde zwischenzeitlich auch die Normalversion des Mini weiter verbessert. 1967 kam der MK II mit modifizierten Rückleuchten und größerem Heckfenster, zwei Jahre später wurde dem Mini 1000 der Clubman mit modernisierter Front zur Seite gestellt, im Volksmund bald als „Zwerg Langnase“ verspottet. Diese Version sollte den Mini eigentlich ablösen, die Serie wurde aber mangels Nachfrage 1980 eingestellt. Das Original überlebte diese – eher fragwürdige – Weiterentwicklung also genauso wie den glücklosen Nachfolger Mini Metro (später als Rover 100 vertrieben).
Im Laufe seiner Jahre fuhr der Mini - immer wieder technisch modernisiert und verbessert, aber äußerlich fast unverändert - unter vielen Bezeichnungen für viele Konzerne: Zuerst BMC, Austin und Morris, später British Leyland, dann Rover. Erst unter BMW etablierte sich „Mini“ nicht nur als Modellbezeichnung, sondern auch als Marke. Eine Marke, unter der auch der völlig neu entwickelte Nachfolger firmiert, der geschickt viele Stilelemente des Klassikers aufgreift und dennoch eine moderne, eigenständige Anmutung hat. Im Gegensatz zum spartanischen Urmodell geht es bei dem Retro-Mobil allerdings nicht um einen anspruchslosen fahrbaren Untersatz für die große Masse, sondern um ein sportliches und nicht gerade preiswertes Nischenmodell für Individualisten.
Echolog:
Artikel über Sir Alec Issigonis
„Mini Auto, große Liebe“
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