Der Name von Carl Friedrich Benz (1844 - 1929) ist untrennbar verknüpft mit der Erfindung des Automobils, aber auch untrennbar verknüpft mit Nicolaus August Otto, dem Erfinder des Viertaktmotors. Bereits 1872 gründete Benz seine erste Fabrik „Carl Benz, Mannheim, Eisengießerei und mechanische Werkstätte“. Nach wirtschaftlich sehr schwierigen Jahren konzentrierte er sich ab ca. 1877 auf die Konstruktion von Motoren. Da der Viertaktmotor von Otto patentrechtlich geschützt war, setzte er auf den Zweitakt-Gasmotor und fand in Max Rose und Friedrich Wilhelm Eßlinger bald geeignete Partner: 1883 war die Geburtsstunde der offenen Handelsgesellschaft „Benz & Co., Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim“, die zunächst vor allem stationär eingesetzte Motoren baute. Doch die Idee des Automobils faszinierte Carl Benz mehr und mehr: Zunächst entwickelte er eine neuartige elektrische Induktionszündung, die auch heute noch die Grundlage für moderne Zündungssysteme bildet.
Der Durchbruch kam allerdings erst 1886, als das Otto’sche Viertaktpatent fiel. Sofort begann Carl Benz mit der Entwicklung eines eigenen Viertaktmotors. Für sein Automobil erfand er neben dem Motor auch die elektrische Zündung, die Kupplung, den Vergaser, die Wasserkühlung sowie eine Art Gangschaltung. Auch das Ausgleichsgetriebe (Differential) war eine Benz’sche Eigenentwicklung. Durch die dreirädrige Konstruktion der Karosserie konnte er die Lenkungskonstruktion zunächst einfach halten. Der Benz’sche Motorwagen wurde am 29. Januar 1886 beim Kaiserlichen Patentamt angemeldet. Der wirtschaftliche Durchbruch sollte allerdings auf sich warten lassen. Größere Aufmerksamkeit zog der neuartige Motorwagen erst auf sich, als Carl Benz‘ Frau Berta Benz im August 1888 ohne Wissen ihres Mannes eine spektakuläre Fahrt von Mannheim nach Pforzheim unternahm.
Mit neuem Schwung und den neuen, weniger skeptischen Partnern Friedrich von Fischer und Julius Ganß verbesserte Carl Benz in den folgenden Jahren seine Konstruktion. 1893 stellte er den Vierradwagen „Victoria“ vor, ein Jahr später folgte eine leichtere und und preiswertere Version namens „Velo“, die einen sehr guten Absatz fand. Anfang des 20. Jahrhunderts verpasste das unterdessen als Aktiengesellschaft fungierende Unternehmen allerdings den Anschluss an die Innovationen des Markts, die Firma stürzte in die Krise. Auch dem von Benz zusammen mit seinen Söhnen gegründeten Nachfolgeunternehmen „C. Benz Söhne, Ladenburg“ sollte kein großer Erfolg beschieden sein. Erst nach der Fusion von Benz & Cie. mit der von Gottlieb Daimler gegründeten Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) zur „Daimler-Benz AG“ drei Jahre vor dem Tod von Carl Benz sollte es wieder aufwärts gehen.
Weitere Infos:
Mercedes-Benz-Site zu Carl Benz
Wikipedia