Die Zeiten ändern sich, wahrhaftig! Jahrelang lieferte die aufnehmfreudige Truppe um Ed Ball 60er-Brit-Pop-Fake-Kleinode ab wie „Go! With The Times“, „Pop Goes Art“ oder „This Is London“, um dann mit wehenden Fahnen zu einem intelligent pophistorisches Wissen verquirlenden Fake-Rave zu wechseln.
Das neue Album bietet von allem etwas und von nix wat Janzes, ein Sammelsurium, was durchaus panoptisch becircende Qualitäten hat. Uns begegnet etwa das „Sweetest Girl“ von Scritti Politti’s „Songs To Remember“ in einem „Baby Girl“ betitelten Ragga-Dub wieder, und die „Ballad of Georgie Best“ beglückt (?) mit einlullendem Beatles-Choralgesang. Dann wieder, nach Primal Scream- bzw. Army Of Lovers-Strickmuster, endlos schallernde Gospel-Chöre („Sooorry, I’m so sooooorry, please forgive me for what I’ve done“), oder auch aberwitzige Banjo-Attacken. Das gibt es alles, das geht alles, und das können wir auch alles, scheinen uns The Times zurufen zu wollen, was wiederum very british ist.
The Times: Alternative Commercial Crossover
CD, 1993, Creation Records / Sony Music