Die unerträgliche Endlosigkeit des Gitarrenriffs: diejenigen, die The Fall von den enthaltenen „Hits“ wie „Victoria“ oder „Hit The North“ kennen, werden von dieser CD mit Sicherheit enttäuscht sein. Marc E. Smith lässt konsequent die alte Sperrigkeit wieder aufleben, die Alben wie „Perverted By Language“ auszeichnete, und nagelt die ohnehin schon wie herrische Tagesbefehle auf den Hörer einstürmenden Songs mit einem Sprechgesang zu, der selten bellender und bissiger war.
Deutlich hörbar und angenehm auffallend ist die Abwesenheit von Produzent John Leckie, der den vorigen Fall-Alben das aufzwang, was er wohl unter dem „typischen Fall-Sound“ verstand; hier hingegen scheint überhaupt nur wenig produziert worden zu sein, vieles wirkt skizzenhaft, wie gerade mal im Wohnzimmer heruntergespielt. Vor allem Bass und Schlagzeug sind es, die mit ihrem wilden Stakkato-Tanz alles andere gegen die Wand drücken: rau und mächtig kommt diese Musik einher, statisch wie in Fels gehauen und gleichzeitig aufwühlend, wobei die Stakkati der Band wie stets als präzise Stichwortgeber für Smiths manische Monologe funktionieren. Die pure Energie. Das vielleicht beste Album der gegen alles und jeden idiosynkratischen Kultband aus Manchester.
The Fall: The Frenz Experiment
CD, 1988, Beggars Banquet / SPV