Die Endlosigkeit des Riffs: Bei „Middle Class Revolt“ handelt es sich um das 18. Album von The Fall, und es ist innerhalb des Fall-Œuvres vielleicht das dichteste, kompakteste und überzeugendste Werk. Der zynische Outcast Marc E. Smith (man stelle sich eine Mittelklassenrevolte vor: Ha ha) fühlt sich inmitten seiner fallesken Gitarren hörbar zu Hause, die ihre rekursiven Monotonismen nur durch lustige Pfeif- und Schrillgeräusche auflockern lassen, welche an den bewusst naiven Synthesizer-Einsatz von Bands wie Pere Ubu erinnern.
Insgesamt ist das Werk in einer Art und Weise gut produziert, als hätte man sich viel Mühe gegeben, die Anwesenheit eines Produzenten zu verschleiern (tatsächlich hat die Band gleich drei bemüht). The Fall bestätigen mit „Middle Class Revolt“ explizit ihren absoluten Ausnahme-Status innerhalb des Popgeschehens, „immer anders, immer gleich“, wie John Peel zu sagen pflegte, und immer aufregend und zeitlos gültig.
The Fall: Middle Class Revolt
CD, 1994, Permanent Records / Intercord