Anke Engelke und Christoph Maria Herbst werben für BILDblog

bildblogwerbespot.jpgDas BILDblog habe ich hier und da schon lobend erwähnt, und mittlerweile ist das Weblog, das sich ganz darauf spezialisiert hat, „die kleinen Merkwürdigkeiten und das große Schlimme“ in der Bild tagtäglich anzuprangern, mit täglich rund 40.000 Besuchern zur nicht wegzudenkenden Institution in der Bloggerszene geworden. Nun macht das BILDblog Werbung, um einen noch größeren Bekanntheitsgrad zu gewinnen, und konnte hierfür nicht nur die renommierte Produktionsfirma Brainpool gewinnen, sondern auch Anke „Ladykracher“ Engelke und Christoph „Stromberg“ Maria Herbst sowie als Regisseur Tobi „Der Wixxer“ Baumann - alle Beteiligten verzichteten auf ihre Gage.

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openBC heißt jetzt Twix

… äh, nein, XING. Dennoch ein Rückschritt. Unser aller liebste Wir-fühlen-uns-so-wichtig-Plattform erstrahlt nicht nur in einem neuen Design, das mit vielen Weißflächen nach einer Sonnenbrille schreit, sondern hat sich im Zuge der Trademarkisierung einen Namen zugelegt, der noch kryptischer als der alte ist. Gerade hatten wir in investigativer Recherche herausgefunden, dass OpenBC für Open Business Club steht, wobei gerade das „Open“ angenehme Community-Assoziationen weckte. Und XING?

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openBC ist jetzt Sting.

XING stehe, so erfahren wir von Unternehmensgründer Lars Hinrichs, etwa im Chinesischen für die optimistische „Can-do“-Einstellung und für „Begegnungen“, und die Umbenennung sei notwendig gewesen, weil man einen Namen gebraucht hätte, der in 16 Sprachen der Welt verstanden wird. Nun ja. Immerhin verstehen jetzt die Chinesen den Namen, dass die mit „open“ wenig anfangen können, ist ja klar. Ich bin natürlich für die sofortige Rückbenennung von „XING“ zu „openBC“, außerdem soll Twix wieder Raider heißen, Coral wieder Korall, Dextro Energy wieder Dextro Energen und Bresso wieder Bressot.

TV Spielfilm: Das große Filmlexikon

tv_spielfilm_filmlexikon.jpgAls die TV Spielfilm aus der Verlagsgruppe Milchstraße Anfang der 90er Jahre erstmals auf dem Markt erschien, definierte sie den Markt der Fernsehzeitschriften, der bislang durch eher biedere Printprodukte wie Hörzu oder Gong charakterisiert war, gänzlich neu. Das Konzept, das auf einen 14-täglichen Erscheinungsrhythmus und auf einen redaktionellen deutlichen Schwerpunkt auf Spielfilme setzte, war von der ersten Minute an erfolgreich und wurde schnell von anderen Verlagen kopiert.

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Rede und Gegenrede

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Manchmal, wenn auch nicht oft, schimmert ja auch in so profanen Veröffentlichungen wie der SPIEGEL Bestseller-Liste eine gewisse unfreiwillige Komik durch …
(Quelle: DER SPIEGEL Nr. 40, 2.10.06, S. 197)

BILDblog feiert Geburtstag

Auf die absolute Genialität von BILDblogneues Fenster, den „Notizen über eine große deutsche Boulevardzeitung“, habe ich bereits mit einem Surftipp hingewiesen. Beziehungsweise - habe ich das wirklich? Eigentlich ist mir der Surftipp doch etwas zu sachlich geraten und drückt meine Begeisterung über dieses kritische Sekundärmedium nur unzulänglich aus.

BILDblog-Hommage von Oliver-Sven L.

Nun feiert BILDblog 1-jähriges Bestehen. Und hat als „Watchblog“ die Bildzeitung in dieser Zeit nahezu täglich begleitet, dabei große Lügen aufgedeckt, vor allem aber immer wieder auf die kleinen Ungereimtheiten, Verdrehungen, Übertreibungen hingewiesen, die bei Bild offenbar Methode haben. Die entsprechenden Richtigstellungen verfassen die BILDblog-Journalisten stets ohne Pathos und nie moralinsauer, dafür aber sehr oft mit herrlich zynischem Humor. Das Echolog gratuliert und dankt für die täglich spannende Lektüre.

 

Das Leitbild

Hand aufs Herz, wer liest sich schon auf Unternehmens-Websites das Geschwallere durch, was einen unter Links wie „Leitbild“ oder „Philosophie“ erwartet. Ich nicht. Und vielleicht gerade deshalb empfand ich es als besondere Herausforderung, einmal selbst einen solch hehren Text zu produzieren. Unten stehende Auftragsarbeit für die metaspinner media GmbH hat mir sehr viel Vergnügen bereitet …
metaspinner media GmbH

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Netzrauschen


»Das globale Dorf ist das letzte Mausoleum des Menschen …«
Das Rauschen ist überall. Die Kommunikationsartillerie erzeugt Querschläger, die, endlich befreit von Sinn und Konnotationen, nur Uneigentliches säen, begründen, verfestigen. Tentakelgleich wächst babylonisches Sprachgewirr in alle Richtungen, löst Zusammenhänge auf – der innere Halt ist nur noch die File Allocation Table, jener strukturierte Code, der einen Computer eine Datei als eine Datei erkennen lässt, auch wenn sie längst – monströs gewachsen – wie Baumpilz an verschiedenen Stellen der Festplatte klebt. Keine Chance, dem permanenten Raunen und Rauschen zu entrinnen, zu spät für altherrschaftliche Stellungnahmen, die Geschwindigkeit des Austausches lässt kein Rechtgeben mehr zu, das dem Rechtgeben immanente Rechthaben, über das Recht verfügen schließt Verständnis zwingend aus – die Buchstabenansammlungen lassen Menschen hinter ihnen vermuten, Menschen greifen nach mir, ich greife nach ihnen, lasse das gesammelte Output auf den Datenträgern paradieren, stets gewillt, Querverweisen in unwegsame Gebiete zu folgen. Das Rauschen des Mainstream beleidigt mein Ohr, Seitenflüsse werden zu Sümpfen, in denen trübe die Replys versinken, Was meint der? die Meinung, ein Relikt aus der vorvernetzten Zeit, ist die Startrampe zum Missverständnis, zu kleinen, irisierenden Irritationen im Treppab der Zeilen. Der schreibende Mensch als nach allen Seiten geöffnetes Medium, von in die Tastatur tröpfelnder Semantik durchspült und entleert. Ich bin der Meinungsvampyr. Ich sauge, download request on, ordne, katalogisiere, vernichte Intentionen, vernichte den Menschen. Der Mensch ist nicht mehr da, vernichtet im Sperrfeuer, aufflackernd noch einmal im letzten Aufbäumen der Identitätsstiftung durch die Sammlung, durch das Habenwollen von Dir, von anderen, jagend das Weltdenken und betrauernd das erlegte Wild. Das Rauschen nimmt nur zu, erzeugt Kopfschmerzen, neue Texte ins System werfen, die Kopfschmerzen bekämpfend, ich! ich! ich! schreiend: fucking up the differences. Das globale Dorf ist das letzte Mausoleum des Menschen, meterdicke Wände, bis schließlich das allerletzte Rauschen verebbt. Wir hören es nicht mehr.

(Text von 1993)