Anne Frank im Land der Mangas

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Nicht nur hierzulande, sondern auch in Japan kennt jeder das Schicksal von Anne Frank, deren 1952 veröffentlichtes Tagebuch Millionen berührt hat. Französische Reporter zeigten sich aber befremdet davon, dass der Bestseller in Japan unter anderem auch als Manga (also als „niedlich“ gezeichneter Comic) erhältlich ist – eine unangemessene Verkitschung?

Die von Arte.tv nach einer Idee von Alain Lewkowicz realisierte Website erzählt in der Form eines interaktiven Comics – der auch als iPad- oder Android-Tablet-Anwendung erhältlich ist – von einer Reise nach Japan, um der japanischen Kultur und dem dortigen Umgang mit der Vergangenheit näher auf den Grund zu gehen. Dabei ist eine spannende und meisterhaft realisierte Brücke zu einer anderen Kultur entstanden, die nicht nur Comicfans in ihren Bann ziehen wird.

http://annefrank.arte.tv/de/

Tijuana Bibles

Tijuana Bibles

Im Amerika der 20er bis 60er Jahre erfreuten sich die Tijuana Bibles, kurze, in der Regel achtseitige pornografische Comicstrips, großer Beliebtheit. Benannt wurden sie nach dem mexikanischen Grenzort Tijuana, vom dem aus die Comics angeblich in die USA geschmuggelt wurden.

In den meist dilettantisch, oft aber auch erstaunlich gekonnt gezeichneten, äußerst expliziten Episoden wird kaum eine sexuelle Devianz ausgelassen. Die gleichnamige private Site bietet eine ganze Reihe von Scans der frechen Zeichnungen, die kulturell wie künstlerisch als Vorläufer der Underground Comix gelten.

http://www.tijuanabibles.org

Das Comic-Auto von André Franquin: Turbotraction 2

Neben Hergé gehörte André Franquin (1924–1997) sicher zu den einflussreichsten Comiczeichnern Europas. Sein Marsupilami ist ebenso unvergessen wie der trottelige, aber äußerst kreative Verlagsangestellte Gaston („Was denn?“). Ebenso wie Hergé zeichnete Franquin im als Ligne Claire bekanntgewordenen Realismus, wozu auch eine liebevolle und detaillierte Darstellung der Autos gehörte.

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Wouw! Spirou und Fantasio sehen das erste Mal den Turbotraction.

Franquin begnügte sich aber nicht damit, die bekannten Modelle der 50er und 60er Jahre in seinen Comic-Stil zu überführen, sondern schuf auch eigene Kreationen. Legendär ist sein „Turbotraction“, der das erste Mal 1954 in seinen „Spirou“-Comics auftauchte. Der schnittige Sportwagen aus der fiktiven Autoschmiede Turbot verfügte, wie sein Name schon andeutet, über einen neuartigen Turbinenantrieb. Das war gar nicht so weit hergeholt, denn tatsächlich experimentierte in den 50er Jahren beispielsweise Rover in England mit Turbinenmotoren für Autos.

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Les autos de Tintin

Les autos de Tintin

Die von Hergé gezeichneten Abenteuer von Tintin et Milou, hierzulande als Tim und Struppi bekannt, gehören längst zu den Klassikern der Comickunst – was nicht zuletzt mit der großen Detailliebe zusammenhängt, mit der Hergé in seiner stilbildenden „Ligne claire“ die bunten Abenteuer gestaltet hat.

François de Dardel hat sich ein ganz besonderes, von Hergé stets liebevoll umgesetztes Detail aus Tim und Struppi herausgegriffen: die Autos. Auf seiner Website findet man sämtliche Autos, die in den Comics vorkommen, korrespondierend mit Photos der realen Vorlagen. Was seine Site zum Muss macht sowohl für Comic- als auch für Oldtimer-Liebhaber.

http://mapage.noos.fr/dardelf3/tintin/

Ruthe.de - Comics & Cartoons

Ruthe.de - Comics & Cartoons

Ralph Ruthe ist nicht nur ein Freund, sondern offenbar auch ein geistig Verwandter von Joscha (www.nichtlustig.de) - zweimal die Woche erscheint unter dem Motto „Shit happens“ ein neuer Comic auf seinen Seiten.

Dabei darf man sich freuen auf absurden Humor der besonderen Art und wird schon bald feststellen, dass einige Figuren in Ruthes Reich immer wiederkehren: Da ist die Holzpuppe Pinocchio, der Koalabär mit den großen Ohren, das Nashorn oder die Giraffe.

http://www.ruthe.de

Supatopcheckerbunny

Supatopcheckerbunny

TITANIC-Lesern ist das Supatopcheckerbunny, gezeichnet von Tex Rubinowitz, getextet von Ulrike Sterblich und unterstützt vom Hilfscheckerbunny, schon länger ein Begriff. Bewusst reduziert gehaltene Comics, die in ihrer lakonischen Pointenbefreitheit oft neue philosophische Tiefen des Genres ausmessen.

Ein Anspruch, der auch durch andere Aktivitäten untermauert wird. So organisiert Ulrike Sterblich, die Manifestation des Supatopcheckerbunny, auch Dichterlesungen in Berlin, die „Bunny Lectures“, und hat eine sagenhaft gute Platte rausgebracht: „Wir sind alle verschieden, aber manchmal auch gleich.“

http://www.supatopcheckerbunny.de

www.martin-perscheid.de

www.martin-perscheid.de

An seinen Comics kommt man unterdessen kaum noch vorbei, sei es bei WEB.DE oder in diversen Printmedien: Die Rede ist von Martin Perscheid, dessen knollennasige, meist bebrillte und dickliche Figuren sich immer wieder in skurrilen Situationen wiederfinden. Perscheids genialer Humor ist dabei etwa in der Mitte zwischen der Bösartigkeit eines Gary Larson oder der Feinsinnigkeit eines Loriot angesiedelt.

Für Fans ist natürlich auch die Homepage www.martin-perscheid.de ein Muss: Eine Sitemap in Gestalt von Perscheids Büro lädt zu einer amüsanten Entdeckungsreise ein. Nebenbei erfährt man, dass der Comiczeichner auch Songs schreibt und noch eine Sängerin sucht, und wenn man will, kann man aus dem Mülleimer verworfene Skizzen kramen oder ungesehene Perscheid-Meisterwerke in der Galerie bestaunen.

http://www.martin-perscheid.de