Gegen 19 Uhr im obligatorischen Stau auf dem Hohenzollernring kurz vor dem Rudolfplatz geht gar nichts. Die viel zu kurze Ampelphase entlässt stets viel zu wenig Autos in die dann freie Fahrt ab Hohenstaufenring, der Rückstau durch die Rechtsabbieger tut sein Übriges. Und darüber hinaus suchte ich einen Parkplatz …
… doch Moment! Sagte ich nicht, es war gegen 19 Uhr? Falsch: Es war genau 19 Uhr. Und erstmals mit Wohlgefallen musterte ich die abstruse Schilderkombination am Straßenrand, die einem auf der rechten Fahrspur, auf der ich mich befand, zwar von 16 bis 19 Uhr jegliches Halten untersagt, dann aber ab 19 Uhr das Parken, wenn auch kostenpflichtig, gestattet. Die Folge eines recht umstrittenen Verkehrsversuchs der Stadt Köln, übrigens. Und wie es in solchen Fällen so oft ist: Einer muss eben der Erste sein, auch wenn es noch so ungünstig erscheinen mag.
Es war ein irgendwie erhebender Moment, als ich mitten im Stau den Motor abstellte und lächelnd das Auto verließ. Ein wenig musste ich an Ephraim Kishons Kasimir Blaumilch denken, jenen Irren, der auf Tel Avivs Hauptverkehrsstraße spontan eine Baustelle eröffnet. Aber mehr noch fühlte ich mich wie der von Michael Douglas gespielte William F/view.php?page=film&fid=997&partner=29421“>Falling Down - Ein ganz normaler Tag in dem Moment, als dieser sein im Stau stehendes Auto verlässt und damit gleichzeitig den Ausstieg aus der Gesellschaft und aus seinem bürgerlichen Leben markiert. Die Blicke der Fahrer hinter mir schwankten zwischen Unglauben und ohnmächtigem Hass, als ich gemütlich zum Parkscheinautomaten schlenderte, um ein Parkticket zu kaufen. Aber immerhin: Als ich zurück zum Auto kam, hatten hinter mir bereits zwei weitere Wagen geparkt …