Für den Opel Kadett, der im August 1962 vorgestellt wurde, bauten die Opel-Werke in Bochum eigens eine neue Fabrik für eine Milliarde Mark. Schließlich waren hohe Erwartungen an den Kleinwagen geknüpft, sollte er doch dem VW Käfer das Feld streitig machen. Und schon bald rollten rund 1.000 Exemplare täglich von den neuen Bändern. Der kantige kleine Opel brachte zwar keine großen technischen Innovationen mit sich, aber ein großzügiges Raumangebot, gepaart mit dem schier unverwüstlichen 1-Liter-Motor (40 PS), machten den Kadett schnell zum beliebten „Brot-und-Butter-Auto“. Immerhin fast 650.000 Exemplare kann Opel in den ersten Jahren vom Kadett A, den es auch in einer „Caravan“ genannten Kombiversion gab, absetzen, bis er 1965 vom moderneren und insgesamt stattlicheren Kadett B abgelöst wurde. Diesen gab es auch in einer Opel Olympia genannten Luxusvariante, der allerdings kein großer Erfolg beschert war.
Großer Beliebtheit erfreute sich auch beim Kadett B das Coupé, das stilecht schon ab Werk mit schwarzem Rallye-Dekor geliefert wurde und gerne mit imposanten Zusatzscheinwerfern ausgerüstet wurde. Wegen der charakteristischen Lüftungsschlitze in der C-Säule wurde es auch „Kiemencoupé“ genannt. Insgesamt war die Modellvielfalt wieder groß: 2- und 4-Türer, Caravan und Coupé gab es in den Ausführungen Standard und Luxus, der 1,1-Liter-Motor leistete je nach Ausführung 45, 55 oder 60 PS. Erstmals gab es auch ein vollsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe, es konnte aber auch eine 3-Gang-Automatik geordert werden.
Noch heute einen großen Fankreis hat der von 1973 bis 1979 produzierte Kadett C, den es als echtes „Weltauto“, intern GM T-Car genannt, in unzähligen Ländern gab, so etwa als Chevette in den USA oder als Holden Gemini in Australien. Unzählig waren auch die angebotenen Karosserievarianten: Neben dem 2- und dem 4-Türer gab es ein sehr attraktives Coupé sowie ein wieder Caravan genanntes Kombi. Nur in geringen Stückzahlen produziert wurde außerdem der Kadett City, eine dreitürige Schrägheckvariante, sowie der originelle Kadett Aero, ein von der Firma Baur hergestelltes Halbcabriolet.
In den 80er Jahren folgten - erstmals mit Frontantrieb - die Baureihen Kadett D und Kadett E, die erfolgreich in der „Golfklasse“ mitmischten, allerdings außer dem Namen nur noch wenig mit den ersten Kadett-Baureihen gemeinsam hatten. Diese Baureihen markierten auch das Ende des klassischen Stufenheckmodells, sie waren - neben dem Caravan - nur noch als Schräghecklimousinen erhältlich. Spitzenmodell war der Kadett GSi 16V, die Rüsselsheimer Antwort auf den Golf GTI. Anfang der 90er Jahre entschied man sich schließlich für einen neuen Namen, um das biedere Image des Kadett ein wenig aufzupeppen: So kam es, dass ab 1991 der Kadett-E-Nachfolger als Opel Astra auf unsere Straßen rollte.
Weitere Infos:
Opel Kadett A
Opel Kadett B
Opel Kadett C
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