Der folgende Text ist wohl der längste Computerwitz, den ich kenne, und kursiert schon seit vielen Jahren im Internet. Quelle: unbekannt. So richtig würdigen kann man ihn wohl auch nur, wenn man die Terminologie der Computerfrühzeit ein wenig kennt. Zeitlos ist aber die selbstverständliche Ernsthaftigkeit des Gesprächs.
Neulich in der Haushaltswarenabteilung:
Kunde: „Guten Tag, ich bräuchte eine Kaffeemaschine.“
Verkäufer: „Ah ja, hier haben wir das neueste Modell. Mit eingebauter Bohnenmühle, Direktanschluss an den Wasserhahn, automatischer Kaffeevorratsverwaltung, voll programmierbar.“
Kunde: „Ah ja, klingt interessant. Aber ich habe gehört, dass einige der neueren Kaffeemaschinen nicht gerade leicht zu bedienen seien …“
Verkäufer: „Aber nein, die Bedienung ist ganz einfach. Sehen Sie, Sie haben hier nur einen Ein/Aus-Schalter, vier frei definierbare Programmknöpfe und eine RS-232.“
Kunde: „Eine was?“
Verkäufer: „Eine RS-232. Da können Sie Ihren Computer hinstecken.“
Kunde: „Äh, soll das heißen, ich brauche meinen Computer, um Kaffee zu machen?“
Verkäufer: „Aber nein, nur zur Konfiguration oder zum Firmware-Update. Natürlich können Sie die Kaffeemaschine auch vollständig per Computer steuern, wenn Sie wollen, aber normalerweise schalten Sie einfach die Maschine an und wählen eines der Programme mit den Knöpfen aus.“
Kunde: „Aha, also wenn ich Knopf 1 drücke, bekomme ich eine Tasse, mit Knopf 2 zwei Tassen usw., sehe ich das richtig?“
Verkäufer: „Das können Sie so einstellen, wenn Sie wollen. Sie können natürlich genauso gut einstellen, dass Knopf 1 eine Tasse starken Kaffee, Knopf 2 eine Tasse nicht ganz so starken Kaffee und Knopf 3 nur heißes Wasser liefert, wenn Sie das wollen.“
Kunde: „Heißes Wasser?“
Verkäufer: „Ja, ist ganz praktisch, wenn Sie sich Tee machen wollen.“
Kunde: „Nun gut, aber wie sage ich der Kaffeemaschine nun, was der Knopf machen soll?“
Verkäufer: „Das ist eigentlich ganz einfach: Sie schließen Ihren Rechner an die RS-232 an …“
Kunde: „Äh, wie mache ich das?“
Verkäufer: „Nun, Sie nehmen ein serielles Null-Modem-Kabel …“
Kunde: „Ein was?“
Verkäufer: „Ein Null-Modem-Kabel. Gibt’s in der Computerabteilung.“
Kunde: „Nun gut, und wo stecke ich das am Computer hin?“
Verkäufer: „Natürlich an die RS-232, das ist da, wo Sie Ihr Modem anstecken.“
Kunde: „Ich habe kein Modem.“
Verkäufer: „Prima, dann müsste Ihre RS-232 ja frei sein.“
Kunde: „Ich weiß gar nicht, ob ich so was überhaupt am Computer habe.“
Verkäufer: „Wenn nicht, können Sie auch einen Adapter RS-232 nach USB bekommen, sofern Ihr Betriebssystem einen passenden Treiber hat.“
Kunde: „Mein was?“
Verkäufer: „Ihr Betriebssystem. Also das, was startet, wenn Sie den Rechner anschalten.“
Kunde: „Sie meinen die Texte, die da über den Bildschirm laufen?“
Verkäufer: „Nein, das ist das BIOS. Das Betriebssystem ist das, was danach kommt, also zum Beispiel Linux …“
Kunde: „Also, damit kenne ich mich nicht aus, brauche ich das?“
Verkäufer: „Aber nein, jedes Betriebssystem geht gleich gut, sogar Windows.“
Kunde: „Ach so, Windows, warum sagen Sie das nicht gleich, ja, das hab ich.“
Verkäufer: „Damit gehts wie gesagt auch.“
Kunde: „Aber wie mache ich es denn nun?“
Verkäufer: „Nun, nachdem Sie die Kaffeemaschine mit dem Rechner verbunden und angeschaltet und dann den Rechner hochgefahren haben …“
Kunde: „Den Rechner was habe?“
Verkäufer: „Angeschaltet und gewartet, bis er nichts mehr macht.“
Kunde: „Ich muss auf einen Bluescreen warten?“
Verkäufer: „Äh, nein, also Sie warten so lange, bis Sie Programme starten können.“
Kunde: „Ach so.“
Verkäufer: „Ja, und dann starten Sie ein Terminalprogramm …“
Kunde: „Ein was?“
Verkäufer: „Ein Terminalprogramm. Fragen Sie doch einfach nachher in der Computerabteilung.“
Kunde: „Nun gut, und was mache ich damit?“
Verkäufer: „Sie greifen damit auf die RS-232 zu, an der die Kaffeemaschine sitzt.“
Kunde: „Äh, und wie mache ich das?“
Verkäufer: „Das hängt vom Terminalprogramm ab. Jedenfalls, die Kaffeemaschine sendet einen Prompt …“
Kunde: „Einen was?“
Verkäufer: „Einen Prompt. Das ist eine Zeichenkette, die Ihnen sagt, dass die Kaffeemaschine Ihre Befehle erwartet.“
Kunde: „Meine Befehle? Ist das eine Militär-Maschine, oder was?“
Verkäufer: „Nun ja, Sie wollen, dass die Kaffeemaschine was macht, und da müssen Sie ihr ja sagen, was sie machen soll, und das nennt man Befehl.“
Kunde: „Nun ja, wenn Sie meinen. Und wenn dieser Prompt dann kommt, dann klicke ich drauf?“
Verkäufer: „Nein, dann tippen Sie Ihre Befehle ein.“
Kunde: „Tippen?“
Verkäufer: „Ja, ist viel flexibler. Stellen Sie sich vor, sie müssten z.B. im Laden erst auf ein irgendwo aufgehängtes Fragezeichen zeigen, und dann auf ein Gerät, um über das Gerät etwas zu erfahren, und …“
Kunde: „Ist ja schon gut, also wenn ich den Prompt sehe, dann tippe ich ein: ‚Wenn ich den Knopf 1 drücke, mach mir eine Tasse starken Kaffee‘, richtig?“
Verkäufer: „Nun ja, nicht ganz. Um die Konfiguration zu ändern, müssen Sie die .coffeerc ändern.“
Kunde: „Die was?“
Verkäufer: „Die .coffeerc. Das ist eine Datei, in der die Konfiguration gespeichert wird.“
Kunde: „Und wenn ich die öffne, dann kann ich da alles einstellen?“
Verkäufer: „Genau.“
Kunde: „Wird die nötige Software auch mitgeliefert?“
Verkäufer: „Ein vi ist in der Kaffeemaschine fest installiert.“
Kunde: „Was ist bitte ein vi?“
Verkäufer: „vi ist ein Editor, mit dem Sie die .coffeerc bearbeiten können.“
Kunde: „Was ist jetzt schon wieder ein Editor?“
Verkäufer: „Nun, ein Programm zum Ändern von Textdateien.“
Kunde: „Sie meinen so was wie Word?“
Verkäufer: „Nun ja, fast. Nur eben für reine Textdateien …“
Kunde: „Mit Word bearbeite ich doch auch Texte.“
Verkäufer: „Ja, aber eine Kaffeemaschine kann mit Inhaltsverzeichnissen, Kursivschrift und eingebundenen Bildern nichts anfangen, und entsprechend gibt es so was nicht in reinen Textdateien.“
Kunde: „Also, wenn ich auf diese .coffeerc doppelklicke, dann öffnet sich der vi …“
Verkäufer: „Nein, Sie müssen eintippen: vi .coffeerc, und dann Enter drücken.“
Kunde: „Warum so kompliziert?“
Verkäufer: „Also, ich halte es nicht für kompliziert.“
Kunde: „Nun ja, also ich starte dann diesen vi und schreibe dann rein: ‚Wenn ich den Knopf 1 drücke, mach mir eine Tasse starken Kaffee‘.“
Verkäufer: „So ungefähr. Sie müssen natürlich erst den vi in den Insert-Modus schalten …“
Kunde: „In den was?“
Verkäufer: „In den Modus, in dem Sie neuen Text einfügen können.“
Kunde: „Äh, aber dann kann ich lostippen?“
Verkäufer: „Ja. Sie müssen sich natürlich an die Syntax für die Konfigurationsdatei halten.“
Kunde: „???“
Verkäufer: „Nun ja, die Kaffeemaschine versteht es nicht, wenn Sie einfach deutsche Sätze eintippen.“
Kunde: „Sie meinen, ich muss auf Englisch tippen?“
Verkäufer: „Nein, das geht auch nicht …“
Kunde: „Also, Japanisch kann ich leider nicht.“
Verkäufer: „Brauchen Sie auch nicht. Es handelt sich um eine spezielle Kaffeemaschinenkonfigurationssprache.“
Kunde: „Äh, und die muss ich dann erst lernen?“
Verkäufer: „Sie ist nicht kompliziert, schließlich ist es ja nur eine Kaffeemaschine. Im Verzeichnis doc ist außerdem standardmäßig ein Howto installiert …“
Kunde: „Nun ja, ich glaube, ich versuche es doch mit einer anderen Maschine … was ist mit der dort hinten?“
Verkäufer: „Die ist noch nicht mal programmierbar.“
Kunde: „Prima, ich glaube, die nehme ich.“