Den täglichen Nachrichten-Irrsinn gekonnt aufs Korn nimmt „Der Postillon“, ein Online-Magazin, das sich voll und ganz der Satire verschrieben hat. Ob die erstaunliche Meldung, dass alle Griechen heimlich ihr Land verlassen haben, um vor ihren Gläubigern zu fliehen, oder die schockierende Enthüllung, dass zwei Praktikanten bei KIKA versehentlich „Bernd, das Brot“ gegessen haben: Alle Meldungen werden in genau dem süffisant-ernsthaften Stil präsentiert, der gute Satire ausmacht.
Schlagzeilen wie „Europa im Glück! Gigantischer Hurrikan wird Aschewolke wegblasen“ persiflieren gekonnt den Stil einer gewissen bundesweit erscheinenden Boulevardzeitung, und die Ideen für die Meldungen sind oft herrlich abgedreht.
„Der Postillon“ bietet ungetrübtes Lesevergnügen, das nicht nur im Layout bewusst altmodisch präsentiert wird, sondern sich in Konzeption und Aufbau auch wohltuend vom multimedialen Web-2.0-Geplänkel abhebt. Intelligent, witzig und bissig.