MorgenWelt - Magazin für Wissenschaft und Kultur

MorgenWelt - Magazin für Wissenschaft und Kultur

„Ein fester Standpunkt kann zu einem gefährlichen Luxus werden, wenn er Einsicht und Erkenntnis ersetzt!“ Dieses schöne Zitat von Marshall MacLuhan ist gleichzeitig Motto des Online-Magazins für Wissenschaft und Kultur MorgenWelt, welches der Hamburger Wissenschaftsjournalist Volker Lange 1996 gründete. Das angenehm werbungsfreie Magazin wird getragen vom MorgenWelt e.V., einem als gemeinnützig anerkannten Verein in Hamburg, der sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie durch eine projektgebundene Förderung durch die Klaus-Tschira-Stiftung finanziert.

Die Themen? Von Astrologie - ein Schwerpunkt des Magazins - bis hin zu Zoologie wird hier alles behandelt, was wissenschaftlich oder gesellschaftlich relevant ist, etwa „die Anfänge der Städtetechnik in Deutschland“, Theorien über die Entstehung von Planeten, aber auch aktuelle Kritiken zu neuen Kunstausstellungen oder Filmen. Was positiv auffällt, ist das durchgängig hohe journalistische Niveau der Texte. Es gibt aktuelle Nachrichten, einen Newsletter, eine sorgfältig zusammengetragene Presseschau, einen wöchentlich erscheinenden Comic rund um den Ingenieur und sympathischen Looser Martin und einiges mehr. Ein ambitioniertes und engagiertes Webprojekt, welches viele fesselnde Surfstunden garantiert.

http://www.morgenwelt.de

Die Toten Hosen

Die Toten Hosen

Der Fan findet hier Hosen satt: Sound- und Videoclips, verschiedene Devotionalien und natürlich alle Platten zum direkten Online-Kauf, Fotos, Tourdaten, Auszüge aus dem einzigen offiziellen Hosenbuch, ausgewählte Presseberichte und einiges mehr.

Die Toten Hosen sind einfach ein Phänomen. Seit mittlerweile 18 Jahren sind Andi, Breiti, Campino, Kuddel und Wölli mit ihren Punksongs erfolgreich. Die Fans wechseln - wohl jeder hatte mal seine „Hosenphase“ -, doch das Erfolgsrezept bleibt gleich: Ein Schuss Gesellschaftskritik, viel Spass und Lärm und simple, melodiöse Gitarrenriffs.

http://www.dietotenhosen.de

Beerli’s Erdbeerseiten

Beerli's Erdbeerseiten

Sie wird als Königin der Beerenobstarten bezeichnet: die Erdbeere.Und das zu Recht, schließlich ist die „Fragaria ananassa“, so ihr botanischer Name, bei uns das beliebteste Obst, abgesehen vom Apfel. Aktuelle Befragungen kommen zu dem Schluss: 96 Prozent aller Leute essen gern Erdbeeren, im Jahr etwa 2,3 kg pro Kopf und Einwohner - heimische und importierte Früchte. Im Handel gehört die Erdbeere zu den Rennern im Sortiment, allerdings nur in der Saison. Gleichzeitig aber zählt sie zu den empfindlichsten Produkten in der Obst- und Gemüse-Abteilung. Walderdbeeren kannten bereits unsere Urahnen. Erste Funde reichen bis in die jüngste Steinzeit zurück.

So weit, so informativ. Das Schöne am World Wide Web ist tatsächlich, dass es gesammeltes Wissen zu wirklich jedem erdenklichen Thema gibt, und noch schöner ist es, wenn das Wissen so ausführlich und gleichzeitig konzentriert präsentiert wird wie auf „Beerli’s Erdbeerseiten“. Beerli heißt eigentlich Pascale Kirchner, arbeitet als Supportassistentin und Netzwerkadministratorin, und ihre erklärte Liebe gilt der Erdbeere. Sie finden hier Historisches zur Erdbeere, Tipps zum Anbau, Rezepte zum Backen, Kochen, für Cocktails und Drinks, Buchempfehlungen, Kurzgeschichten und Gedichte. Wohl selten ist auf einer privaten Homepage ein so ausgefallenes Thema so umfassend abgehandelt worden. Respekt!

http://www.beerenstark.de

Deutschland im Kalten Krieg

Deutschland im Kalten Krieg

Die Website „Deutschland im Kalten Krieg“ ist die Online-Version einer Ausstellung des Deutschen Historischen Museums von 1992. Sie spürt den deutsch-deutschen Feindbildern in der politischen Propaganda der ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg nach. „Agenten“, „Saboteure“, „Militaristen“ und „Amikäfer“ waren dabei das Personal der gegenseitigen Verteufelungskampagnen im Kampf der Systeme. Der zeitliche Rahmen reicht vom Ende des 2. Weltkrieges 1945 über die Gründung der beiden deutschen Teilstaaten 1949, den Juni-Aufstand in der DDR 1953, den Mauerbau 1961 bis hin zum ersten Passierscheinabkommen, welches Westberlinern zu Weihnachten 1963 erstmals wieder Verwandtenbesuche in Ostberlin ermöglichte.

Die in acht virtuelle Themenräume unterteilte und mit einer Zeittafel und Essays zum Thema ergänzte Ausstellung zeigt Propagandaplakate und -postkarten, deren platte Metaphorik und plakative Symbolik stärker noch als die fundierten Kommentare das allgegenwärtige Klima des Misstrauens und die Unversöhnlichkeit der beiden politischen Systeme dieser Zeit verdeutlichen. Wir begegnen Figuren wie der des anarchistischen Brandstifters, des asiatischen Barbaren, des feisten Kapitalisten im Frack oder des militärisch gerüsteten Gerippes. Eine spannende Ausstellung, die einen die angeblich so heile Welt der Wirtschaftswunderjahre nachhaltig hinterfragen lässt.

http://www.dhm.de/ausstellungen/kalter_krieg/

Spielfilm.de

Spielfilm.de

Des Rezensenten Blindheit: Es gibt Websites, die ich selbst schon lange Zeit fast wöchentlich konsultiere, einfach weil sie gut, hilfreich und immer verlässlich sind - sie sind zu alten Vertrauten geworden, an die ich keinen Gedanken verschwende, wenn ich mal wieder über einen neuen Surftipp nachgrübele. Zu diesen Seiten gehört auch Spielfilm.de. Ganz gleich, ob Sie News, Interviews oder Specials aus dem Kinogeschehen lesen wollen, Kritiken zu einem bestimmten Film suchen oder sich einfach mal inspirieren lassen wollen, was im Moment in ihrer Stadt so läuft - hier werden Sie auf jeden Fall fündig.

Die Beschreibung der Filme ist dabei absolut vorbildlich: Zu jedem Film werden Regisseur, Autor, Darsteller und weitere wichtige Eckdaten genannt, es folgt eine kurze Beschreibung des Inhalts. Ferner gibt es, wenn vorhanden, Szenenfotos und Trailer, und, was das Wichtigste ist, fast immer intelligente und differenzierte Filmkritiken, die zumeist aus einer angenehm subjektiven Warte geschrieben sind. So kommt es schon vor, dass zwei Kritiker sich zum Teil widersprechende Rezensionen veröffentlichen - die zusammengenommen doch ein stimmiges Bild ergeben. Das übersichtliche und durchdachte Angebot weiß die Vorfreude auf den Kinobesuch effektiv zu steigern- man merkt einfach, dass hier Kino-Enthusiasten am Werk sind.

http://www.spielfilm.de

The RipFiles - A Webside Reader

The RipFiles - A Webside Reader

Den Anfang machte die Firma Terrakom: Ob es Ideenmangel oder Sparsamkeit war, sei dahingestellt, jedenfalls klaute sie das komplette Design, JavaScripts und sogar einige Hilfstexte für ihre (inzwischen veränderte) Internetpräsenz von einer privaten Homepage, die sich mit dem James-Bond-Mythos beschäftigte. Der Vorfall führte zu erregten Diskussionen unter Onlinern und schließlich zur Gründung der RipFiles, einer Site, die Fälle von Designklau aufgreift und dokumentiert.

Liest man sich ein wenig in die Fälle der Rubrik „Geklaut?“ ein, ist man fast noch mehr als über den Designklau selbst über die Dreistigkeit überrascht, mit der die ertappten Diebe zuweilen reagieren: In einem Fall führte das sogar so weit, dass schließlich der Beklaute entnervt das Design seiner Seiten änderte. Doch Macher P@eng hat auf den Seiten noch mehr zu bieten als pure Dokumentation: In der Rubrik „Wie bitte?“ greifen er sowie Gastautoren kommentierend aktuelle Internet-Themen auf, und unter „Fun“ gibt es Witziges und Bizarres aus der Online-Welt nachzulesen, etwa den Klassiker „Wenn Microsoft Autos bauen würde“. Insgesamt eine gut gestaltete und engagiert betriebene Site, die mit einer Fülle an Inhalten zum Stöbern einlädt.

http://ripfiles.e-workers.de

Rolls-Royce und Bentley - Photos, Berichte und Bücher

Rolls-Royce und Bentley - Photos, Berichte und Bücher

Die Fusionen der großen Autokonzerne mögen zwar für technisch immer perfektere Fahrzeuge sorgen, aber Globalisierung, Vereinheitlichung und Plattformstrategien sorgen auch dafür, dass der Nimbus kleiner, aber feiner Automarken verloren geht. Besonders gilt das natürlich für das Luxusauto schlechthin, den Rolls-Royce, sowie für seinen sportlichen Bruder Bentley. Puristen lehnen die neuen, durch BMW-Motoren angetriebenen Modelle bereits ab. Doch wem die Gegenwart zu schnöde ist, der kann auf den Seiten „Rolls-Royce und Bentley“ ausgiebigst in die Vergangenheit surfen.

Klaus-Josef Roßfeldt hat sich die Mühe gemacht, eine der umfassendsten Sammlungen weltweit an Fotos von Rolls-Royce- und Bentley-Automobilen zusammenzustellen. Über einen Zeitraum mehrerer Jahrzehnte sind etliche zehntausend Fotos aufgenommen worden, die detailgenau Karosserien, Interieurs und technische Komponenten beinahe jedes Modells zeigen, das jemals bei Rolls-Royce und Bentley gebaut worden ist. Abzüge dieser Fotos sind verfügbar für Sammler ebenso wie für Autoren von Berichten oder Motorbüchern. Die Website gibt nur einen kleinen Teil dieser Sammlung wieder, doch auch der ist schon eindrucksvoll: Vom Silver-Ghost-Vorläufer von 1907 bis zu den aktuellen Modellen Rolls-Royce Silver Seraph und Bentley Arnage sind hier sämtliche Luxuskarossen in Wort und Bild ausführlich beschrieben. Ferner gibt es eine Reihe von Buchtipps und weiterführende Links.

http://www.rrab.com

South Park

South Park

Sie sind schrill, gemein und böse. Die Rede ist vom brutal-schrägen Kult-Comic„South Park“, welcher unterdessen schon eine feste Fangemeinde hat und gegen den die „Simpsons“ brav wie das Sandmännchen wirken. Die Helden: Stan ist verliebt in Wendy, kotzt ihr aber jedesmal vor Aufregung ins Gesicht, Kyle spielt mit seinem kleinen Stiefbruder gerne „Babyfreistoss“, Eric ist fett und wird ständig gequält, und der verdrehte Kenny kommt in jeder Serie ums Leben.

Die Serie ist von den Machern Matt Stone und Trey Parker eher zufällig im Rahmen einer Auftragsarbeit für ein Weihnachtsvideo ins Leben gerufen worden. Unterdessen gibt es bereits einen Kinofilm, der mit 399 Flüchen und 128 obszönen Gesten wohl Hollywoods geschmacklosestes Machwerk seit langem darstellt. Die Freude am Suhlen im politisch Unkorrekten scheint sich zum neuen Megatrend zu entwickeln. Und die Website bietet nicht nur Bilder, Hintergrund-Infos, Screensaver und dergleichen mehr, sondern auch die amerikanischen Folgen zum Download an. Für alle, denen die deutsche Synchronisation zu lasch ist.

http://www.south-park.de

Dragan Espenschied - Leben und Werk

Dragan Espenschied - Leben und Werk

Das Internet hat eine unheilvolle Fehlentwicklung durchlaufen und ist heute ganz in der Hand so genannter Analog-Popper, die mit Farbverläufen, proportionalen Schriften, schwarzer Schrift auf weißem Grund und anderen Gräueltaten die Bodenständigkeit des Mediums Elektronengehirn zwanghaft zu analogisieren versuchen. Dragan Espenschied hält dagegen, verweist in seinem Schnellkurs zur „bodenständigen Bildschirmgestaltung“ auf die schlimmsten Fehler und weist Wege auf, diese zu vermeiden.

Aber seine Homepage hat noch viel mehr zu bieten. Der Student der MerzAkademie und Mitbegründer des Assoziations-Blasters erfreut mit lakonischen Bildergeschichten, in denen zumeist „der Astronaut“ oder „Hüpf der H&“ die Hauptrollen spielen, er stellt sein Musikprojekt „Bodenständig 2000“ vor und liefert originelle Designvorschläge für die beliebten 404-Seiten („File not found“). Recht locker (man sollte den Mauszeiger nicht zu weit vom Back-Button wegbewegen) wird hier zusammengeführt, was nicht zusammengehört, wird hier Sinn untergeschoben, wo keiner ist. Das Ergebnis ist ein Surfvergnügen der besonderen Art. Lässig und latent anarchisch.

http://drx.a-blast.org/~drx/

Der Humanist - Der Menschheit verpflichtet

Der Humanist - Der Menschheit verpflichtet

Atheistisch, aufklärerisch, agnostisch, humanistisch: „Der Humanist“ beschäftigt sich mit Politik, Geld, Geschichte, Wissenschaft, Religion, Kultur und Humor. Ein hehrer Anspruch? In der Tat, sehr hehr und teilweise auch pathetisch ist es, was das Humanisten-Team in der FAQ zur Site formuliert: „Unser Ziel ist Aufklärung. Fehlentscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen können nur durch die breite Verteilung von Wissen qualitativ kompensiert und quantitativ reduziert werden. Das ist allerdings bitter notwendig, denn solche Fehler können gravierende Konsequenzen haben: Armut und Arbeitslosigkeit, Unfälle, Aggressionen, Verdummung, Kriege.“

Lässt man sich dann aber locker durch die Seiten treiben, ist man überrascht, mit welcher Selbstverständlichkeit hier scheinbar gar nicht zusammenpassende Themen zu einem Informationsmix aufbereitet werden, der im Internet seinesgleichen sucht. Geschichtliche Essays, Neuigkeiten aus Wissenschaft, Forschung und Technik, gesellschaftliche und ethische Fragen werden hier in kompakter und verständlicher Form dargereicht, ohne dass die Informationen jemals ins Triviale abgleiten oder auf ihren journalistischen Sensationswert reduziert werden. Eine Site, die zum Verweilen und häufigen Wiederkommen einlädt.

http://www.humanist.de