Ich hatte mich im Dunkeln verirrt, und du hast mich gefunden. Mir war heiß – so heiß! –, und du hast mir Eis gegeben.
Stephen King hat „Lisey’s Story“, wie „Love“ im Original heißt, seiner Frau Tabitha gewidmet. Nicht nur das, sondern auch die Rahmenhandlung erweckt auf den ersten Blick den Eindruck, es handele sich bei „Stephen Kings vielleicht dichtestem und persönlichstem Roman“ (Klappentext, aber gibt es einen Roman von ihm, wo das nicht im Klappentext steht?) um eine mehr oder minder verkappte Autobiographie, um die belletristische Aufbereitung dessen, was King in „Das Leben und das Schreiben“ eher trocken rapportierte. Es geht um einen Schriftsteller (allerdings: In fast jedem King-Roman geht es um einen Schriftsteller), beziehungsweise um dessen Frau, beziehungsweise um dessen Witwe. Denn der Schriftsteller, Scott Landon, das erfahren wir direkt zu Anfang, ist tot, dahingerafft von einer Krankheit, die er sich, das erfahren wir sehr spät, wohl geholt hat in einer Welt, die nicht die unsrige ist.