Sir Alec Issigonis

Sir Alec IssigonisMit der Konzeption des Mini, der sich von 1959 bis heute weit über 5 Millionen Mal verkauft hat, begründete Sir Alec Issigonis das Prinzip, nach dem noch heute fast alle Kleinwagen gebaut werden: Quer eingebauter Frontmotor mit Frontantrieb und eine bei kleinsten Außenabmessungen optimale Platzausnutzung der Fahrgastzelle. Alexander Arnold Constantine Issigonis, so sein voller Name, wurde am 18.02.1906 als Sohn eines Exilgriechen und seiner bayerischen Gattin geboren. Nach einer Kindheit in der Türkei besuchte er das Battersea Polytechnikum in London, allerdings ohne den Abschluss zu schaffen. Nach autodidaktischen Studien in Europa tat er sich in London mit dem Konstrukteur Edward Gillet zusammen, um ein Automatikgetriebe zu entwickeln - gleichzeitig arbeitete er zusammen mit seinem Freund George Dowson an einem leichtgewichtigem Sportwagen, der 1938 vorgestellt wurde.

Morris MinorErsten Ruhm erntete Issigonis, unterdessen ins Ingenieurbüro von Morris gewechselt, mit dem Morris Minor, einem zeitgemäßen, wirtschaftlichen Kleinwagen, der von 1948 bis 1971 über 1,6 Millionen Mal gebaut und vielfach lizenziert wurde. Issigonis neigte schon damals zu radikalen Ideen und Problemlösungen: Weil ihm der Prototyp des Minor zu hoch und zu schmal erschien, ließ er den Wagen kurzerhand der Länge nach durchschneiden und ein 25 cm breites Mittelstück einfügen. Nachdem das neue Management der unterdessen zur BMC vereinten Firmen Morris und Austin den Ideen Issigonis‘ eher ablehnend gegenüberstand, wechselte er zu Alvis, um dort einen Luxus-Sportwagen zu entwickeln, der allerdings leider nie gebaut wurde. 1956 kehrte er zu Austin zurück und übernahm dort die Konstruktionsabteilung.

Erster Prototyp vom MiniAnlass für die Entwicklung des Mini war die Schließung des Suezkanals im gleichen Jahr durch Ägypten - in der darauf folgenden Energiekrise wurden den Autofahrern des Inselreichs lediglich 40 Liter Benzin im Monat zugestanden, so dass sparsame Kleinwagen plötzlich äußerst gefragt waren. Während heute Autos ausschließlich am Computer entworfen werden, entstanden die ersten Skizzen und Zeichnungen des Mini in den Restaurants, in denen sich Issigonis mit seinen Freunden zum technischen Austausch traf - so manche Speisekarte, Serviette oder Tischdecke musste dabei als Notizblock herhalten.

Nichtsdestotrotz durfte die technische Herausforderung, auf einer Grundlänge von nur 3,05 Metern einen vollwertigen viersitzigen Kleinwagen unterzubringen, als genial gelöst betrachtet werden: Quer eingebauter Vierzylinder, gemeinsame Ölwanne für Motor und Getriebe, quer stehender Kühler und Platz sparende Gummifederung waren nur einige der zahlreichen Innovationen, die beim Bau des Mini Anwendung fanden. Inzwischen geadelt, wurde „Sir Alec“ 1971 in den Ruhestand versetzt. Bis zu seinem Tod am 4. Oktober 1988 arbeitete er in seinem Büro in Longbridge noch aktiv an technischen Entwicklungen.

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