Henry Ford

Henry FordHenry Ford wurde als Sohn einer irischen Einwandererfamilie am 30. Juli 1863 in Dearborn bei Detroit geboren. Bereits in jungen Jahren begeisterte er sich für technische Zusammenhänge: Nach eigener Aussage das wichtigste Ereignis in seiner Kindheit war die Begegnung mit einer primitiven fahrbaren Dampfmaschine, die für den Antrieb von Dreschmaschinen und Sägemühlen verwendet wurde. Mit 17 Jahren begann Henry Ford eine Uhrmacherlehre, danach arbeitete er zunächst als Sachverständiger für Dampfmaschinen und Lokomotiven. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit der Weiterentwicklung des Otto-Motors. 1886 heiratete Ford Clara Bryant und zog mit ihr bald nach Detroit, wo er 1892 sein erstes Benzinauto vorstellte, welches allerdings noch weit von jeder Alltagstauglichkeit entfernt war. 1899 gründete er gemeinsam mit anderen die „Detroit-Automobil-Gesellschaft“, der jedoch kein Erfolg beschieden war. Im Juni 1903 folgte die Gründung der Ford Motor Company.

Ford Model TDie ersten Ford-Modelle A, C und F waren einfach konstruierte 2-Zylinder-Wagen, die allerdings wesentlich erfolgreicher waren als die Versuche Fords, mit den Modellen B (4 Zylinder) und K (6 Zylinder) in höheren Preisregionen Fuß zu fassen. Den ersten echten Erfolg brachte das Model N, welches die Ausgangsbasis für den legendären Ford Model T bildete, der im Oktober 1908 auf den Markt kam. Dank Rationalisierung und Fließbandfertigung konnte dieses Modell extrem preiswert angeboten werden: Insgesamt wurden sagenhafte 16 Millionen Stück verkauft. Auch der von Grund auf neu konstruierte Nachfolger Model A konnte diese Erfolgsstory fortsetzen: In den ersten 16 Monaten wurden über 1 Million Exemplare verkauft, ein Rekord, der bis zur Einführung des Ford Escort 1980 ungeschlagen blieb.

Henry Ford und Gattin Clara BryantHenry Ford galt als sozialer Reformator und Visionär, der einerseits modernste Prinzipien der Rationalisierung anwandte und auch theoretisch in Büchern und Schriften untermauerte, andererseits seinen Arbeitern überdurchschnittliche Löhne zahlte und für die damaligen Zeiten sehr gute Arbeitsbedingungen einräumte. Der „Fordismus“ gilt noch heute als Grundprinzip für jeden erfolgreichen Unternehmer. Aber auch die Schattenseiten seiner Biografie seien nicht verschwiegen: Als bekennender Antisemit veröffentlichte er schon in den 20er Jahren antisemitistische Schriften, und in den 30er und 40er Jahren arbeitete er eng mit dem Nazi-Regime zusammen, was dazu führte, dass die deutschen Ford-Werke in Köln von alliierten Bomben weitgehend verschont blieben. Henry Ford starb 1947 im Alter von 84 Jahren.

Weitere Infos:
Wikipedia